Beim Thema Abnehmen und Diät geistern viele Mythen und Halbwahrheiten durch das Internet, einige davon betreffen verschiedene Hilfsmittel beim Abnehmen wie z.B. Diät-Pillen. Gibt es tatsächlich Tabletten, die beim Abnehmen helfen und wie werden diese korrekt angewendet? In diesem Beitrag soll es genau um dieses Thema gehen.
Wenn man von Abnehmpräparaten redet, rollen viele sofort mit den Augen und meinen: „Das kann doch eh nicht funktionieren, würde das funktionieren, dann wären wir ja alle schlank und sexy.“ Andererseits verdient die Abnehmindustrie jedes Jahr Millionen, weil eben doch viele an das Wunder glauben, wer hat denn nun Recht? Im Grunde genommen haben beide Parteien Recht. Denn solche Hilfsmittel wie auch Abnehmpillen es sind, können beim Abnehmen helfen, aber sie können eben auch nutzlos sein. Nämlich genau dann, wenn man von den Tabletten Wunder erwartet und dabei die Eigenleistung vergisst. Denn jedem muss klar sein: Ohne Eigenleistung bringen auch solche Hilfsmittel nichts.
Es kommt aber natürlich auch darauf an, dass man die Wirkung der Diätpillen versteht und diese richtig anwendet. Denn es gibt zwischen den Produkten große Unterschiede in der Art und Weise, wie diese wirken.
Die Kohlenhydrataufnahme verringern mit Carb-Blockern
Nachdem jahrelang das Fett als böse und gefährlich galt, werden in den letzten Jahren zunehmend Stimmen gegen Kohlenhydrate laut. Neuerdings sollen diese für die Gewichtsprobleme der Menschheit verantwortlich sein, aber darüber wollen wir hier nicht weiter diskutieren. Klar ist, Kohlenhydrate haben Kalorien, genau genommen 4,1 kcal pro Gramm. Wer also weniger Kohlenhydrate zu sich nimmt, kann dadurch seine Kalorienaufnahme verringern und letztlich abnehmen.
Die sogenannten Carb-Blocker wollen hier eine Unterstützung leisten. Sie sorgen dafür, dass mit der Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate nicht richtig verdaut werden können und deshalb unverwertet wieder ausgeschieden werden. Der Körper kann also die darin enthaltene Energie nicht für sich gewinnen und diese landet dann buchstäblich im Klo.
Mit Lipidbindern die Fettaufnahme blockieren
Einen ähnlichen Ansatz, nur auf die Fette bezogen, verwenden Diätpillen mit sogenannten Lipidbindern oder Fettblockern. Sie verhindern wiederum, dass die mit der Nahrung aufgenommenen Fette verdaut werden können, stattdessen werden diese teilweise wieder unverdaut ausgeschieden. Dafür gibt es zwei Ansätze. Zum einen ein Mittel, welches die fettaufspaltenden Enzyme blockiert und somit verhindert, dass diese die aufgenommenen Fette verdauen können und zum anderen einen Faserstoff, der die Lipide in sich aufnimmt, also quasi absorbiert. Diese aufgenommenen Fette sind dann für die verdauenden Enzyme nicht mehr zu erreichen und es wird alles gemeinsam unverdaut ausgeschieden.
Natürlich muss man dabei bedenken, dass die Wirkung dieser Abnehmpillen immer nur einen Bruchteil der aufgenommenen Fette betrifft. Es werden also nicht alle Fette blockiert, sondern bspw. 20%, was aber auch von der Menge an Fett in der Nahrung abhängig ist.
Mit Fatburner Abnehmpillen das Fett schmelzen lassen
Das Körperfett praktisch schmelzen lassen, das ist doch letztlich das Ziel jeder Diät. Und diese Diät-Tabletten sollen direkt dabei helfen, eingelagerte Fettdepots zu verbrennen. Wie genau funktioniert das?
Leider muss man feststellen, die Inhaltsstoffe dieser Abnehmtabletten verbrennen das Körperfett auch nicht von alleine. Viel mehr bringen sie den Körper dazu, mehr Körperfett zu verbrennen, als er es normalerweise tun würde.
Ganz entscheidend dabei sind Wirkstoffe, die den Stoffwechsel und die thermogenese anregen. Zu diesen Wirkstoffen gehört zum Beispiel Koffein. Koffein bewirkt, dass wissen wohl die meisten, dass man sich wacher und konzentrierter fühlt. Zusätzlich dazu steigt aber auch der Puls und der Blutdruck und auch die Körpertemperatur steigt leicht. Diese zusätzliche Aktivität in unserem Körper führt zu einem erhöhten Grundumsatz. Wir verbrauchen also automatisch mehr Kalorien, ohne uns mehr zu bewegen.
Ein weiterer Aspekt erhöht die Wirkung des Koffeins noch weiter. Weil wir uns wacher und fitter fühlen, bewegen wir uns fast automatisch mehr. Auch dieser Effekt sorgt wiederum für einen erhöhten Kalorienvebrauch und lässt die kleinen Fettpölsterchen schmelzen.
Diät-Pillen richtig anwenden
Alle diese Wirkmechanismen klingen in der Theorie gut, sind aber natürlich in der Praxis nur Hilfsmittel und definitiv keine Wundermittel. Zudem bringen die Diät-Pillen keine Wirkung ohne Eigenleistung des Anwenders. Die Grundlagen gesunder Ernährung und Bewegung müssen dennoch eingehalten werden. Nur wenn das zutrifft, können Abnehmpillen, seien es Lipidbinder, Carb-Blocker oder Fatburner einen zusätzlichen Effekt herbeiführen.
Am Ende muss aber der Mensch selber abnehmen, das wird keine Tablette oder Kapsel für ihn tun, darüber muss man sich im Klaren sein. Es ist deshalb wichtig, dass man die Wirkweise der Produkte versteht und diese entsprechend anwendet. Wer eine fette Salamipizza isst, dem helfen auch keine Fettblocker mehr. Bei einer ausgewogenen Mahlzeit mögen sie aber dabei helfen, die ein oder andere Kalorie einzusparen und somit dem persönlichen Ziel eines schlanken und attraktiven Körpers etwas schneller näher zu kommen.