Es wird immer beliebter, zumindest einen Teil der Zeit fleischlos zu essen. Während etwa 4 % der Deutschen Vollzeit-Vegetarier sind, von denen etwa die Hälfte auch Veganer sind, ergab eine aktuelle Umfrage, dass 46 % der Befragten sagen, dass sie beim Essen immer oder manchmal vegetarische Gerichte essen. Der Hauptgrund? Gesundheit.
Obwohl vegetarisches Essen einen hervorragenden Ruf auf dem Gebiet der Gesundheit hat, haben sich die jüngsten Nachrichten auf das konzentriert, was schlecht über vegetarische Diäten und strengere vegane Ernährung sein könnte, einschließlich Berichte über das Schlaganfallrisiko, Schäden für die Gehirngesundheit, Haarausfall und Depressionen.
Gibt es also Nachteile dieser angeblich gesunden Ernährungsweise?
Für generell gesunde Menschen sehen Mediziner keinen Grund, warum das Essen einer vegetarischen Ernährung gesundheitsgefährdend ist.
Aber die jüngsten Forschungen legen nahe, dass die Qualität pflanzlicher Lebensmittel von Bedeutung ist, wenn es um den gesundheitlichen Nutzen geht. Gemüse, ja; Pommes frites, nein.
Gemäß der Definition der Vegetarian Resource Group schließt eine vegetarische Ernährung immer Fleisch, Fisch und Geflügel aus. Veganer essen auch keine Milchprodukte wie Milch, Eier und Käse sowie tierische Produkte wie Gelatine. Die Anhänger verwenden auch keine anderen tierischen Produkte wie Honig, Wolle, Seide und Leder.
Es gibt potenzielle Fallstricke beim fleischlosen Essen aber Ernährungserziehung und die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln bei Bedarf können den Menschen helfen, sie zu überwinden.
Die Nachteile bei der Ernährung von Vegetariern und Veganern
Erhöhtes Schlaganfallrisiko
Britische Forscher folgten mehr als 48.000 Männern und Frauen ohne Vorgeschichte von Herzerkrankungen oder Schlaganfällen für etwa 18 Jahre. Vegetarier hatten ein 13 % geringeres Risiko für Herzerkrankungen als Fleischesser. Aber sie hatten auch eine 20 % höhere Schlaganfallrate als Fleischesser. Das bedeutete drei weitere Schlaganfälle pro 1.000 Menschen über 10 Jahre.
Die Studie war eine Beobachtungsstudie, die keine Ursache und Wirkung zeigt. Sie wurde in Großbritannien durchgeführt, und vegetarisches Essen dort ist wahrscheinlich anders als in anderen Ländern. Die Studie deutet darauf hin, dass vielleicht eine vegetarische Ernährung das Schlaganfallrisiko nicht generell senkt. Auf jeden Fall verdient das Thema mehr Beachtung.
Gehirngesundheit
Eine andere Studie zeigt, dass der Trend zur vegetarischen Ernährung zu einer „Cholinkrise“ führen kann. Cholin ist ein Nährstoff, der für die Gesundheit des Gehirns und andere Funktionen wichtig ist. Cholin kommt in Fleisch und Geflügel vor, und der Körper kann nicht alles selbst produzieren, was er benötigt.
Vegetarische Diäten sind definitiv niedriger im Cholingehalt. Bereits ein paar Eier pro Woche zu essen, kann wirklich helfen, die Versorgung zu erhöhen. Veganer sollten eine Nahrungsmittelergänzung in Betracht ziehen, insbesondere Frauen im gebärfähigen Alter. Das Ergänzungsmittel sollte zertifiziert sein, da dies bedeutet, dass ein unabhängiges Unternehmen die Inhaltsstoffe und Mengen auf dem Etikett überprüft hat.
Haarausfall
Kann der Verzicht auf Fleisch zu Haarausfall führen? Ein kürzlich veröffentlichter Bericht ergab, dass ein schwerer Proteinmangel, neben anderen Ernährungsmängeln, zu Haarausfall führen kann. Das liegt daran, dass Fleisch Eisen, Vitamin B und Zink enthält, die alle für den Haarwuchs wichtig sind.
Während Eisen in Lebensmitteln wie getrockneten Bohnen und dunkelgrünem Blattgemüse enthalten ist, ist es schwieriger, Eisen aus einer rein vegetarischen Ernährung aufzunehmen. Vegetarier und Veganer müssen besonders darauf achten, dass sie genügend Eisen zu sich nehmen. Nahrungsergänzungsmittel sollten nur dann benötigt werden, wenn sie es nicht tun.
Stimmungsprobleme
Können vegetarische und vegane Diäten die Stimmung stören? Die diesbezüglichen Untersuchungen sind gemischt. Einige Studien haben herausgefunden, dass fleischlose Ernährung die Stimmung verbessert, und andere haben das Gegenteil gefunden. In einer Studie mit 400 Müttern berichteten 80 von einer postpartalen Depression. Eine vegetarische Ernährung war ein Faktor, der die Wahrscheinlichkeit einer Depression zu erhöhen schien.
In einer anderen Studie verglichen Forscher Vegetarier, Veganer und Menschen, die sowohl Pflanzen als auch Tiere essen, und fanden heraus, dass die Veganer weniger Angst und Stress hatten als die Fleischesser.
Andere Forscher untersuchten psychische Gesundheitsprobleme bei Vegetariern und kamen zu dem Schluss, dass sie diese eher haben. Aber im Durchschnitt waren die psychischen Probleme da, bevor die Menschen begannen, eine vegetarische Ernährung zu essen. Und die Forscher betonen, dass sie keinen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung gefunden haben.
Vorteile eines fleischlosen Lebensstils
Einige gesundheitliche Vorteile der vegetarischen oder veganen Ernährung sind gut dokumentiert. Einige der solidesten gesundheitlichen Vorteile sind:
Herzgesundheit
In einem kürzlich erschienenen Bericht wurden vegetarische und mediterrane Diäten mit einer besseren Herzgesundheit verknüpft.
Aber die Qualität der pflanzlichen Lebensmittel ist entscheidend, wie aktuelle Forschungsergebnisse aus Harvard belegen. Die Forscher beobachteten etwa 200.000 Männer und Frauen, die seit mehr als zwei Jahrzehnten an verschiedenen Studien teilnahmen.
Sie vergaben positive Werte für pflanzliche Lebensmittel und negative für tierische Lebensmittel. Sie bewerteten gesunde pflanzliche Lebensmittel wie Vollkorn höher als ungesunde pflanzliche Lebensmittel wie Pommes frites. Menschen, die gesündere pflanzliche Lebensmittel aßen, hatten eine um 25 % geringere Wahrscheinlichkeit für Herzerkrankungen, während diejenigen, die ungesunde pflanzliche Lebensmittel aßen, ein um 32 % höheres Risiko hatten.
Vermeidung von Diabetes
Mehrere Studien haben ergeben, dass Vegetarier bis zu zweimal weniger wahrscheinlich an Typ-2-Diabetes leiden als Nichtvegetarier.
In Studien, die vegetarische und nicht-vegetarische Diäten vergleichen, hatten diejenigen auf vegetarischen Diäten bessere Blutzuckerwerte und mehr Gewichtsabnahme.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass eine Ernährung, die pflanzliche Lebensmittel betont und wenig tierische Lebensmittel enthält, mit einem um etwa 20 % geringeren Risiko auf Diabetes verbunden ist.
Aber die Forscher fanden auch heraus, dass Diäten, die auf gesunde pflanzliche Lebensmittel setzten, die Wahrscheinlichkeit, Diabetes zu haben, um 34 % verringerten, während Diäten mit weniger gesunden pflanzlichen Lebensmitteln das Risiko von Diabetes sogar um 16 % erhöhten.
Zu den gesunden pflanzlichen Lebensmitteln gehören Vollkorn, Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte, Pflanzenöle sowie Tee und Kaffee. Zu den weniger gesunden gehören Fruchtsäfte, gesüßte Getränke, raffiniertes Getreide, Nudeln, Kartoffeln, Süßigkeiten und Desserts.
Vorsicht: Werden Sie kein Junk Food Vegetarier
Während viele Menschen vegane oder vegetarische Ernährung oft als automatisch gesund betrachten, ist das nicht der Fall. Mediziner warnen davor, Junk Food Vegetarier zu werden.
Wenn man eine vegane Ernährung isst, aber viele Pommes frites, raffinierte Kohlenhydrate wie Weißbrot und weißen Reis, ist das nicht gesund. Neben der Vermeidung dieser Lebensmittel sollten vielmehr Obst und Gemüse betont werden. Kein Fruchtsaft, sondern Vollwertkost. Und Nüsse.
Eine fleischlose Ernährung ist nicht für jeden schmackhaft. Veganer und Vegetarier sollten die Vorteile der veganen und vegetarischen Ernährung nutzen, wie z.B. viel Obst und Gemüse und Vollkorn, um einige gesundheitliche Vorteile zu erhalten.
Wie die Untersuchungen der Forscher zeigen, hat die Ernährung gesünderer pflanzlicher Lebensmittel anstelle von rotem Fleisch Vorteile für die Herzgesundheit und die Vermeidung von Diabetes. Wenn Sie die Fleischaufnahme konstant halten und gleichzeitig die pflanzliche Nahrungsaufnahme erhöhen, wird die Energieaufnahme zunehmen, was wiederum zu Fettleibigkeit und anderen Problemen führen kann. Wenn sie also den Konsum gesunder Lebensmittel erhöhen möchten, bedeutet das immer, dass Sie die Aufnahme ungesunder Lebensmittel verringern sollten, damit Ihre Energiezufuhr konstant bleibt.
Die Vorteile einer pflanzlichen Ernährung, einschließlich veganer und vegetarischer Ernährung, übersteigen bei weitem das kleine Risiko eines Mangels.