Chirurgie – Inhalte und Chancen


Warum werden Chirurgen gebraucht? Chirurgen werden in Deutschland gesucht, da ihre Zahl durch Pensionen und Renteneintritte der bisherigen Chirurgen und weniger nachfolgender Fachärzte sinkt. Das hat Auswirkungen auf die Besetzung von Kliniken und insgesamt das Wohl der Patienten. Die Work-Life-Balance schwankt und man hat trotz der vielen (auch fachfremden) Aufgaben nur eine geringe Entlohnung. Für die Attraktivität dieses Berufes spricht das nicht. Doch was kann man da tun? Für die Frauen wird zum Beispiel ein entspannter Übergang in die Babypause empfohlen, um dann wieder zurück in die Arbeitswelt zurückzukehren.

Dazu kommt, dass 20 Prozent der Absolventen den Arztberuf gar nicht ergreifen, sondern woanders tätig werden (zum Beispiel in einem Forschungsinstitut). Der Arbeitsalltag als Chirurg ist unvorhersehbar. Plötzliche Notfall-Operationen sind immer möglich (auch in der Nacht). Das wirkt auf die Absolventen möglicherweise abschreckend, wenn der Arbeitstag nicht klar strukturiert ist und es zum Beispiel zu viele unbezahlte und bezahlte Überstunden gibt und man das mit dem Familienleben nicht verbinden kann. Durchschnittlich arbeiten Chirurgen an die 65 Stunden in der Woche bei gleichem Vollzeitgehalt, wenn es keine bezahlten Überstunden gibt. Im Studium wird man durch das viele Lernen von Stoff aber schon darauf vorbereitet, um dann strukturiert und systematisch den Arbeitsalltag anzugehen, auch um auf neue Situationen beziehungsweise Präzedenzfälle plausibel und angemessen zu reagieren. Zur Chirurgie zählt die Mitarbeit beim Röntgen und weiterer Tätigkeiten, um eine genau Diagnose vor der Operation herzustellen. Überhaupt arbeitet die Chirurgie und wahrscheinlich der Kernbereich eines Krankenhauses im OP mit allen angeschlossenen Abteilungen zusammen. Dieses Überblickswissen wird im Studium zunächst vermittelt, um sich dann in einer weiteren Facharztausbildung weiter zu bilden. Nachtschichten und lange Operationen über mehrere Stunden in der Nacht sind möglich und dann kann man nicht einfach schnell aus dem OP gehen oder absagen, wenn ein dringender Anruf aus der Klinik kommt, wenn es sich um eine Not- oder Unfalloperation handelt. Dann hängen Sekunden am Menschenleben, dessen Schutz man sich als Arzt verpflichtet (hippokratischer Eid). Man muss sich auch mit fachfremden Tätigkeiten auseinandersetzen, zum Beispiel die eines Allgemeinmediziners, wenn man als Chirurg selbst Diagnose stellen muss und eine Weiterleitung des Patienten an den Facharzt machen muss. Dazu kommen administrative und bürokratische Aufgaben, die zu erledigen sind. Es müssen Protokolle und Aufzeichnungen geschrieben werden, wenn zum Beispiel keine Beobachter im OP in der Nacht sind. Man muss auf jede erdenkbare Situation als Chirurg gefasst sein. Zwar gibt es auch hier Unterordnungen der Fächer der Chirurgie, die sich noch spezialisiert, aber im Wesentlichen sind es ähnliche Aufgaben, die man manchmal zusätzlich übernehmen muss. All dies führt dazu, dass man bei der Suche nach Chirurgie Jobs eigentlich eine freie Wahl des Arbeitgebers hat

Herausforderungen im Beruf und Studium

Darauf sollte man sich als Medizinstudent gefasst machen. Es gibt auch Studenten, die kurz nach Beginn des Studiums das Medizinstudium abbrechen oder in einen anderen Studiengang wechseln. Ein häufiger Grund ist die Erfahrung des Ekels vor Formalin oder der Anblick von Leichen. Chirurgie wird an Leichen durchgeführt und geübt. Das kostet Überwindung. In der Theologie oder Diakoniewissenschaft zum Beispiel begegnen ähnliche Fälle, wie in der Hospizarbeit. Es geht immer auch um eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Tod und dem Leben, aber eben auch der Schwelle des Lebens beziehungsweise des Todes im Operationssaal. Man sollte sich immer bewusst sein, dass man für ein Menschenleben verantwortlich ist beziehungsweise kann man das selbst ethisch vertreten, das zu tun? Manchmal hilft eine eigene Stellungnahme zum Thema Tod und Leben dazu, um sich auf solch schwierige Situationen vorzubereiten. Wie würde ich mich fühlen, wenn ich krank wäre oder auf dem Operationstisch liegen würde? Andere scheitern an den hohen Anforderungen im Bereich der Physik und Mathematik. Eine sehr gute Abiturnote ist daher kein Garant für Erfolg im Medizinstudium, sodass die Universitäten auch ein eigenes Aufnahmeverfahren haben, in das man auch mit einer niedrigeren Note kommen kann. Man muss sich dann in einem Bewerbungsverfahren beweisen. Warum möchte ich Chirurg oder Arzt werden? Das kann in der Facharztausbildung dann auch eine entscheidende Frage sein, was man wirklich will. Oft kristallisiert sich im Studium ein Schwerpunkt und ein Interesse schon aus. Das ist dann auch für das eigene Wohlbefinden im Beruf entscheidend. Die eigene Arbeitszeit in diesem Beruf ist für die Studenten schon einmal abschreckend. Viele Krankenhäuser neben daher jeden Chirurg, um Lücken mit weiteren und fachfremden Aufgaben nicht schließen zu müssen. Wenn sie in Deutschland keinen Chirurg finden, nehmen sie auch jemanden aus dem Ausland, der über einen speziellen Sprachkurs in die Medizinersprache der Deutschen eingeführt wird. Andere Chirurgen verlassen wiederum Deutschland, weil sie im Ausland bessere Arbeitsbedingungen vorfinden. In Deutschland versucht man eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen über eine 48-Stunden-Woche oder eine Teilzeit-Lösung für Frauen, damit diese sich um die Familie kümmern können.

Inhalte des Fachs und Fachrichtungen

Chirurgie ist eine Handwerkskunst, die sich mit der operativen Behandlung von Krankheiten und Verletzungen beschäftigt. Erste chirurgische Versuchen wurden schon in der Steinzeit und in der Antike bei den Römern und Griechen vorgenommen. Im Mittelalter trat dieser Gedanke als „Sünde Gottes“ zurück, einen Körper aufzuschneiden, was dann durch die Renaissance wieder aufgehoben wurde.
Schwierig ist vor allem der richtige Umgang mit den Infektionsgefahren durch die Instrumente und Hände des Arztes. Wundinfektionen, Blutvergiftungen und der Tod konnten die Folge sein. Die Asepsis oder sterilisierte Materialien wie Gummihandschuhe lösen das Problem der Infektionsgefahr. Verlass besteht nicht. Manchmal werden Operationsgegenstände im Bauchraum vergessen und erst später beim Röntgen oder durch Beschwerden des Patienten entdeckt. Die Schmerzbetäubung (Narkose) ist absolut notwendig für die Eingriffe, um Schocks zu vermeiden. Die konservative Chirurgie beschäftigt sich dagegen mit der Wundversorgung zur Erhaltung des Körpers. Ein operativer Eingriff in den Körper muss gut überlegt sein und sollte vorher mit Alternativen abgeglichen werden. Um zum Beispiel am Herzen zu operieren, musste man die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn stoppen, was zum Tod führt. Eine Herz-Lungen-Maschine ersetzt das Problem. Die Endoskopie, das direkte Vorhanden-Sein von Instrumenten am Tisch ist ebenfalls entscheidend, um zum Beispiel in den Bauchraum schauen zu können
Es gibt verschiedene Facharztrichtungen. Darunter die Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie, Herzchirurgie, Kinderchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie. Aber auch Frauenheilkunde, Ophthalmologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Dermatologie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie. Das durchschnittliche Gehalt von Chirurgen liegt zwischen 4400 und 8000 Euro Brutto im Monat. Großkliniken, wie an der Universität oder im privaten Bereich bezahlen unter Umständen besser als kleinere Häuser und Einzelpraxen. Daneben gibt es Chirurgen für plastische und ästhetische Zwecke (Schönheitschirurg) als alternativer Beruf.

Fazit

Chirurgie ist die Handwerkskunst im medizinischen und operativen Bereich. Es geht um die Behandlung von Unfallopfern oder auch Notfalloperationen. Chirurgen werden immer gesucht. Es liegt ein großer Mangel vor, auch in den Großkliniken.